Donnerstag, Juli 13, 2006

Heute geht es um Radfahrer

Hier kommt die Story.

Radfahren ist gesund, umweltpolitisch sicher besser beleumundet (und weniger einträglich) als Autofahren und es scheint so, als ob sich Radfahrer das erstritten haben, was Männer wie Michail Bakunin mit vielen Bomben und Anschlägen nicht erreicht haben. Das Etablieren der reinen Anarchie. Kein Gesetz, keine Regel, nichts was für alle anderen gilt, gilt für Radfahrer!

    Ist euch das auch schon mal aufgefallen? Eine rote Ampel bedeutet für einen Radfahrer nicht, dass er anhalten soll, sondern lediglich, dass die anderen Verkehrsteilnehmer, die gerade über die Kreuzung fahren wollen, gefälligst etwas schneller bremsen müssen, wenn aus der dunklen Ecke der nächste Fahrradkurier hervorschießt. Ist der erschrockene Fahrer des Autos nicht schnell genug, wird er auch noch auf das lästerlichste Beschimpft.

Spricht man mal mit einem Radfahrer oder einer Radfahrerin (Wir leben ja in Deutschland, da muss alles zweigeschlechtlich sein.), so sind das immer die, die sich an die Regeln halten. Ich habe noch nie einen getroffen, der so was macht. Das sind immer die anderen Radfahrer!
So langsam glaube ich: es gibt eine Verschwörung gegen die Radfahrer.

Wahrscheinlich ist es so, das die Automobillobby tausende von Agent Provocateur (en) (wie geht der richtige Plural????) engagiert hat um die sich immer korrekt verhaltenden deutschen Radfahrer als kriminelle anarchistische Verkehrsrowdies hinzustellen. Wohl mit dem Hintergedanken, dass es dann weniger Unterstützung für die Radfahrer gibt und den Autos mehr Verkehrsfläche eingeräumt wird.

Vielleicht war dies anfänglich wirklich die Absicht. Aber dieser Schuss ist voll nach hinten los gegangen! Sobald sich nämlich ein normaler, gesitteter Mensch sich auf ein Rad setzt, fängt die schleichende Verwandlung an. Ähnlich wie bei Kafka's Samsara, nur dass es sich hier nicht um einen Käfer handelt, in den man sich verwandelt wieder findet, sondern in einen amoklaufenden anarchistischen Radfahrer, der - die - das verdammt noch mal Rücksichtname verlangt.

Schließlich ist er ja der schwächere Verkehrsteilnehmer. Der Autofahrer und sogar manche Fußgänger sind doch viel stärker. "Ich verlange Rücksicht!", spricht aus dem Verhalten. Bekomme ich keins, nehme ich es mir. Wenn es sein muss mit Gewalt. Was fällt diesen Fußgängern eigentlich ein, bei Grün über die Straße gehen zu wollen, wenn ich gerade noch an ihnen vorbei huschen will? Ich musst da ja voll in die Eisen gehen und mir dann von dem Fußgänger auch noch den blöden Spruch anhören: "Rot gilt auch für Radfahrer." So ein A.... !

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Warum es mich zu Hass-Anfällen provoziert, wenn Radfahrer sich so verhalten? Nun, ich möchte auch, dass Rücksicht genommen wird. Wenn schon nicht auf die anderen, dann wenigsten auf mich. Das genügt schon.

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Ich bin ein enthusiastischer Misantrop und Agniologe.