Mittwoch, Juni 21, 2006

Lose Fäden.

Hier kommt die Story.

Lose Fäden sind etwas ganz schreckliches. Lose Fäden hindern einen daran, fertig zu werden und mit seiner Arbeit zufrieden zu sein. Lose Fäden bringen mich leicht, zu leicht, zur Weißglut. Genau wie meine Tastatur, wenn sie - wie jetzt gerade anfängt zu spinnen und Buchstaben schluckt, statt sie zu übertragen. - Dazu später dann mal -.

Kennst du das? Du bist mitten in einem Job drin, alles läuft super, fast bist du fertig und dann klingelt das Telefon, oder jemand stürmt ins Büro und hat jetzt sofort, unmittelbar, etwas gaaanz Wichtiges. Es duldet keinen Aufschub. Muss sofort erledigt werden. Sonst passiert sicher etwas Fürchterliches. Das Unternehmen wird geschlossen oder so.

Eigentlich wäre der aktuelle Job fast fertig. Nur noch ein paar Minuten konzentrierter Arbeit und --- erledigt.
"Ja, gleich", sagst du, "bin fast fertig."
"Dauert doch nur eine Sekunde. Hör' mal zu."
Und du hörst natürlich zu. Jetzt hast du den ersten losen Faden in der Hand. Denn jetzt muss ja erst das ganz Wichtige fertig gemacht werden. Dauert doch nur eine Sekunde.

Na gut, was soll der Geiz? Kriegen wir schon hin. Dann mache ich den ersten Job eben fertig, wenn ich das hier erledigt habe.

Umdenken. Reindenken. Anfangen... und los geht es. Siehst du, ist doch gar nicht so schlimm. Schließlich ist der Mensch doch Multitaskingfähig.
Jetzt kommt es aber erst. Kaum bist du drin im Job, scheinen alle anderen zu bemerken, dass sie dich abhalten können. Merken, dass sie doch auch ganz wichtige Aufgaben haben. Und meine ist doch wohl wichtiger, dass dieser Pipifax! Dauert auch nicht lange, hast du gleich erledigt. Wenn du mir das fertig gemacht hast, dann komme ich auch mit meiner Arbeit weiter. Danke.
So geht es weiter und weiter und weiter.

Das Ende des Tages sieht so aus:
5 Jobs angefangen -- keiner von denen ist fertig geworden, weil immer was dazwischen kam.
4 Leute sauer auf dich, weil du nichts fertig gekriegt hast.
1 Mensch (du selbst), frustriert, genervt und gestresst, weil alles so schön hektisch geworden ist.
Kommst nach Hause und bist... blöd -- zu den deinen, die doch gar nichts dafür können.

Mach mal den Gegentest. Nimm den Job an, klar, aber erst dann, wenn der eine fertig ist. Lass dir den Job aufschreiben, oder hol ihn dir, wenn du so weit bist. Schick mal jemanden wieder weg.
Weißt du was dann passiert?
Du schaffst mehr als 5 Jobs. Und das Beste ist; die werden sogar fertig. Du hast nicht nur ein, sondern gleich viele Erfolgserlebnisse.

Und wenn einer von den Treibern sauer auf dich ist?

Besser der, als du!

Was will er denn? Ein Ergebnis, oder einen losen Faden?

Ich hasse lose Fäden. Sie machen mich Krank.

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Ich bin ein enthusiastischer Misantrop und Agniologe.